Praxis

Interkulturelle Offene Jugendarbeit

  • Umfang: 60 Seiten
  • Autor*in: Team des Interkulturellen Mädchen- und Frauentreffs Berlin Reinickendorf, Ismail Sahin, Marianne Bouguettaya, Moritz Ehrentraut, Umut Ali Öksüz, Andreas Busch, Erkan Üstünay, Tahir Özkan, Kerstin Boos, Anna Maria Kamenik, Martin Hering
  • Herausgeber*in: Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen e.V. (BAG OKJE e.V.)
  • Zeitschrift/Artikel: Offene Jugendarbeit, Ausgabe 3/2020
  • tb-Verlag, Tübingen
Die Ausgabe der Zeitschrift ist gebührenpflichtig bei der Herausgeberin erhältlich.

Abstract

Treffenderweise wird in dieser Ausgabe der OJA eine der zentralen Fragen rund um das Thema „Interkulturalität“ in einem der Texte selbst gestellt (S.47): Warum sollte man eine Situation thematisieren, die für die meisten Kinder und Jugendlichen, die Jugendhäuser besuchen, eigentlich zur Normalität gehört, nämlich das Zusammentreffen von Menschen aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen? Warum also „schlafende Hunde“ wecken?

Bei der Thematisierung von „Interkulturalität“ geht es eben nicht nur darum, „nebenbei“ Vielfalt leben, sondern Kinder und Jugendliche für diese auch zu sensibilisieren, damit sie Respekt und Toleranz dafür zu lernen. Es gehört zu den Aufgaben der OKA, einen produktiven Dialog, gelungene Auseinandersetzungen und immer wieder auch Verständigung und Solidarität unter den unterschiedlichen Besucher*innen zu fördern.
Die OJA gibt praxisnahe Ideen und Anregungen, wie das Thema „Vielfalt“ in der OKJA aufgegriffen und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden kann und wie gerade Kinder und Jugendliche, die oft marginalisiert werden, unterstützt werden können.
Kritisch anzumerken ist, dass in einigen Texten trotz wertvoller Ansätze immer wieder ethnopluralistische Konzepte aufgegriffen werden und beispielsweise davon gesprochen wird, dass „Kulturkreise“ oder „Nationen“ aufeinandertreffen. Hier gilt es, selbst immer wieder kritisch zu reflektieren, inwieweit man „Kultur“ als einen Aspekt (von vielen) der Sozialisationserfahrungen begreift oder den Begriff als Festschreibung von außen anwendet, durch welchen Handlungen von Kindern und Jugendlichen vorrangig gedeutet werden, ohne, dass auf ihre individuelle Situation geschaut wird. Wichtig ist dabei, weder differenzblind, noch differenzfixiert zu sein.

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