Theorie

Prävention und Offene Kinder- und Jugendarbeit – eine Diskussion

  • Umfang: 12 Seiten
  • Autor*in: Maria Icking, Benedikt Sturzenhecker
  • Erschienen in: Deinet, Sturzenhecker, von Schwanenflügel, Schwerthelm (Hg.): Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit 2021, S. 827–839
  • Springer VS, Wiesbaden, 2021
Der Beitrag ist kostenpflichtig beim Verlag erhältlich.

Abstract

Die beiden Autor*innen diskutieren kontrovers Begründungslinien und Konzeptansätze einer Präventionsorientierung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Icking sieht im Konzept der Lebensbewältigung nach Böhnisch Anknüpfungspunkte für eine jugendarbeiterische Prävention, die schon länger empirisch nachweisbar in Handlungsschwerpunkten der OKJA (wie schulbezogene Nachmittagsbetreuung, individuelle Krisen- und Lebensberatung sowie Bearbeitung von Armutsfolgen) realisiert wird. Icking verwendet einen Präventionsbegriff, der nicht kausal auf den Zweck des Verhinderns von Schaden und Gefährdungen zielt, sondern sich an unterstützenden und fördernden Bedingungen ausrichtet, die es den Individuen erlauben, eigene – auch eigensinnige – Lebensentwürfe umzusetzen. Sturzenhecker stimmt mit diesem Ziel von Jugendarbeit durchaus überein und sieht es als konzeptionellen Kernbestand der OKJA auch schon bevor das Präventionsparadigma dominant wurde. Für ihn sind die Risiken der Unterordnung der Jugendarbeitskonzepte unter den aus anderen Disziplinen bzw. Professionen importierten Präventionsdiskurs allerdings zu groß. Für ihn kann die OKJA sich sehr wohl mit einer um die Ausrichtung an Subjekt- und Demokratiebildung erweiterte Bewältigungsorientierung fachlich orientieren und legitimieren, ohne die fachliche Eigenständigkeit an das Präventionsdenken abzugeben.

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