Schutzprozesse im Kontext der Jugendarbeit

Abstract

Tanja Rusack erörtert in ihrem Beitrag Schutzkonzepte und Schutzprozesse im Kontext der Jugendarbeit. Sie stellt grundsätzliche Aspekte von Schutz dar, inwiefern Kindern und Jugendlichen notwendige Optionen von „Choice“, „Voice“ und „Exit“ eröffnet werden; umfassende Schutzkonzepte hingegen sollten Prozesse und Maßnahmen der (Gefährdungs-)Analyse, Prävention, Intervention und langfristigen Aufarbeitung beinhalten. „Mittlerweile stehen zudem nicht nur sexualisierte Gewaltformen zur Disposition, sondern die grundsätzliche Gewährleistung von persönlichen Rechten auf Unversehrtheit, auf Partizipation und Beschwerde von Kindern und Jugendlichen. Schutzkonzepte sind in diesem Zusammenhang als partizipative Organisationsentwicklungsprozesse anzusehen, die das Ziel verfolgen, mögliche Risiken und Gefährdungen zu erkennen und Sorge dafür zu tragen, dass diese Risiken minimiert werden. So ist anstatt von Schutzkonzepten eigentlich von alltäglichen Schutzprozessen zu sprechen [...]“ (S.41f.) Die Kinder- und Jugendarbeit sollte sich der grundlegenden Herausforderung stellen, ihre Angebote und Strukturen zu reflektieren, auszubauen und umzugestalten, um flächendeckend die höchstpersönlichen Rechte von Kindern und Jugendlichen schützen und stärken zu können. Im zweiten Teil des Beitrages stellt Rusack basierend auf Studienergebnissen Sichtweisen von Jugendlichen auf Formen (sexualisierter) Gewalterfahrungen, ihre Umgangsweisen damit sowie auf die Umgangsweisen mit Sexualität und (sexualisierter) Gewalt in ihrer Jugendgruppe dar und diskutiert Schlussfolgerungen bezüglich partizipativ mit Jugendlichen zu erstellenden Schutzkonzepten.