Theorie

Umgang mit religiös begründeter Radikalisierung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

  • Umfang: 15 Seiten
  • Autor*in: David Yuzva Clement
  • Erschienen in: Deinet, Sturzenhecker, von Schwanenflügel, Schwerthelm (Hg.): Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit 2021, S. 1093-1108
  • Springer VS, Wiesbaden, 2021
Der Beitrag ist kostenpflichtig beim Verlag erhältlich.

Abstract

Fachkräfte in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit kommen auf unterschiedliche Weise mit religiös begründeten Radikalisierungsprozessen in Berührung. Religiös begründete Radikalisierung stellt laut Freise (2016, S. 456) eine „dunkle Seite“ von Religion dar. Nicht vernachlässigt werden darf die „helle Seite“ von Religion, die „emanzipatorisch wirken und in Menschen Resilienzkräfte freisetzen [kann]“, insofern sie sich „pluralitätskompatibel und respektvoll gegenüber andersdenkenden Menschen und Traditionen zeigt“ (ebd.). Radikalisierungsprozesse stehen mit Biografien und Sozialisationsbedingungen von Jugendlichen in Deutschland im Zusammenhang. Es ist Aufgabe pädagogischer Fachkräfte, unterschiedliche radikalisierungsfördernde Faktoren zu reflektieren und mögliche Radikalisierungsprozesse und -tendenzen zu erkennen, um situativ angemessen gruppen- und einzelfallorientiert sowie beratend zu agieren. Stadtteilarbeit und Sozialraumorientierung sowie eine konzeptionelle Vernetzung mit Beratungsstellen der Präventions- und Deradikalisierungsarbeit gehören zu einer Jugendarbeit, die sich an Jugendliche in Radikalisierungsprozessen richtet. Es gilt auch hier, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Mitbestimmung von Jugendlichen gezielt zu fördern. Von besonderer Wichtigkeit ist ferner die Reflexion eigener Stereotype und Vorurteile.

Url

Kurz-Link zu dieser Seite: https://www.oja-wissen.info/8275