Nachhaltigkeit in der OKJA

Das Konzept der Nachhaltigkeit mit seinen drei Dimensionen wurde bereits erstmals im so genannten Brundtland Bericht der UN Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1987 angesprochen. Es geht davon aus, dass die drei Dimensionen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft miteinander vernetzt sind und erst ihre gegenseitige Berücksichtigung zur nachhaltigen Entwicklung führt. Bis in die heutigen 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (oft auch als SDGs – Sustainable Development Goals bekannt) ist dieses Konzept prägend und ein umfassender Orientierungsrahmen geblieben.

Angekommen sind die Fragen nach gerechter Verteilung der vorhandenen und endlichen Ressourcen, der Zugänge zum Markt (und zu Gewinnen der Marktwirtschaft), nach Teilhabe, Mitbestimmung und den Abhängigkeiten auf dem einen Planeten in der offenen Kinder- und Jugendarbeit längst. Nicht, weil die Fachpersonen diese Themen so vehement vertreten würden, sondern weil die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen konkret betroffen sind. Das kann, muss sich aber nicht im Engagement für Bewegungen wie Fridays for Future zeigen, ebenso sind es kleine, leise Entwicklungen, die Kinder und Jugendlichen zu Betroffenen machen, wenn die Schlittschuhbahn als einziger Dorf-Treffpunkt geschlossen wird, weil das Eis nicht gefroren bleibt in warmen Wintern, oder der alte Spielplatz der Neubausiedlung weichen muss – ohne Ersatz. Die Frage der Nachhaltigkeit im umfassenden Verständnis steckt aber auch in den weniger offensichtlichen Themen, wie den Benzinpreisen oder Modefragen – folgt die offene Kinder- und Jugendarbeit ihren Prinzipien und setzt da an, wo die Kinder und Jugendlichen sind, sind diese Bezüge nicht zu übersehen.

Für einen Überblick aus aktueller Forschung und Auseinandersetzungen im fachlichen (Theorie-) Diskurs, Erfahrungen und Inspirationen aus der Praxis haben wir dieses Themenpaket zusammengestellt. Das Material wächst, ergänzen Sie ihre eigene Toolbox oder Grundlagenwissen also gerne auch darüber hinaus. Wir wünschen Ihnen spannende Erkenntnisse, Auseinandersetzungen und viel Mut, sich weiter mit den Schnittstellen der nachhaltigen Entwicklung und der offenen Kinder -und Jugendarbeit auseinanderzusetzen.