Abstract
Als Kids oder ‚Lücke-Kinder‘ werden Heranwachsende im Alter von 10 bis 14 Jahren bezeichnet, die sich am Übergang zwischen Kindheit und Jugend befinden. ‚Lücke‘- Kinder verweist dabei auf ein Doppeltes: Zum einen befinden sich Kids in einer Phase soziokultureller Statusinkonsistenz, in der sie kindlichen Interessen, Bedürfnissen und Verhaltensweisen zunehmend entwachsen und sich mehr und mehr jugendlichen zuwenden. Damit gehen nicht nur, häufig konflikthafte, Veränderungen im Verhältnis zwischen ihnen und ihrer sozialen Umwelt einher, bspw. aufgrund wachsender Autonomiebestrebungen oder ‚unpassender‘ Statuszuschreibungen. Gleichzeitig müssen sich Kids mit körperlichen und psychischen Veränderungen, mit gewandelten sozialen Erwartungen und Anforderungen, insbesondere von Gleichaltrigen, und nicht selten individuellen Verhaltensunsicherheiten auseinandersetzen. Zum anderen verweist der Terminus ‚Lücke‘ auf eine im Zuge der ‚Entdeckung‘ der Kids (Friedrich et al. 1989) konstatierte Angebotslücke in der Offenen Jugendarbeit. Von einer solchen Lücke kann heute keine Rede mehr sein. Dennoch stellt diese Altersgruppe, auch mit Blick auf differente soziale Hintergründe, spezifische Anforderungen an die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Denn das typisch Untypische von Kids bleibt trotz der Verflüssigung der Grenzen zwischen Kindheit und Jugend sozialpädagogisch bedeutsam.
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