Praxis

Projekt #wien30 – Demokratie, Teilhabe und Staatsbürger*innenschaft //Was bleibt, wenn 30% fehlen?

  • Herausgeber*in: Verein Wiener Jugendzentren
  • Website/Blog
  • Wien, 2022

Abstract

30% der Wiener*innen dürfen bei Wahlen nicht mitbestimmen, darunter 73.000 junge Menschen. Sie haben keinen österreichischen Pass und daher auch keine Möglichkeit der demokratischen Mitbestimmung. Besonders betroffen sind Jugendliche, die in Wien aufwachsen und zu Hause sind. Ihnen wird durch das fehlende Wahlrecht nicht nur die Möglichkeit zur Mitbestimmung genommen, sondern auch eine Identifikation als Wiener*in und als Österreicher*in erschwert.
Auch bei der Bundespräsident*innenwahl 2022 durfte fast jede dritte Person in Wien nicht wählen. Mit dem Projekt #wien30 brachte der Verein Wiener Jugendzentren dieses Thema direkt in die Jugendzentren und setzte sich dafür ein, dass junge Menschen sich als Teil unserer Stadt erleben, ihre Stimme gehört wird und ihre Meinung von Belang ist. Möglichst viele Wiener*innen sollen künftig bei allen Wahlen mitbestimmen dürfen. Betroffenen Jugendlichen wurde eine Stimme gegeben, angeregt wurde die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Wahlrecht und ein größeres Bewusstsein für das Demokratiedefizit. Die Kampagne bot Anlass für tiefgehende Gespräche mit (jungen) Menschen und für Sensibilisierung. Im Zuge des partizipativen Projekts wurden zwei Videoaufrufe gestartet:
Im ersten Video sollten die Jugendlichen sich bei einer Aktivität filmen lassen, wo sie etwas zu dritt machen, z.B. Seilhüpfen, Basketball spielen oder Eis essen. Nach ein paar Sekunden erscheint ein Sujet, in dem darauf aufmerksam gemacht wird, dass eine bzw. einer von den dreien nicht mit zur Wahl darf. Ein Videobeispiel: https://www.youtube.com/shorts/-8TRAy-nkYY
In einem zweiten Video haben wir Jugendliche darum gebeten, eine Sache zu nennen, die sie als Bundespräsident*in umsetzen würden. In einem anschließenden Satz machen sie jedoch darauf aufmerksam, dass er bzw. sie nicht mal den*die Bundespräsident*in wählen oder Freunde sie bzw. ihn nicht dafür wählen dürfen. Ein Videobeispiel: https://www.youtube.com/shorts/fTVXCfUwlis
Verschiedene Jugendeinrichtungen haben ihre Videos unter #wien30 über Social Media-Kanäle gepostet und gegenseitig geteilt. Da der Verein Wiener Jugendzentren über 30 Einrichtungen mit einer Vielzahl Accounts und in Summe 60.000 Followern hat, ergab sich eine große Reichweite.

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