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Abstract
Stephan Sting führt in diesem Beitrag vier Thesen zum Zusammenhang von Aneignung und sozialer Bildung aus, welche an dieser Stelle gekürzt wiedergegeben werden:
- Aneignung stellt mittlerweile eine selbstverständliche Kategorie in zeitgemäßen Sozialisationstheorien dar. Dabei ist ihre konstitutive soziale Bedingtheit in Vergessenheit geraten.
- Auf der Ebene das alltäglichen sozialen Zusammenlebens scheint ein Gestaltungsdefizit entstanden zu sein, für das nach geeigneten Thematisierungsformen gesucht wird. In der gruppenbezogenen geselligen Praxis stellen von der Forschung wenig beachtete Mikrorituale eine Verbindlichkeit und Ordnung der Interaktion her.
- Rauschrituale sind ein bevorzugter Bereich zur Herstellung von Sozialität und Gemeinschaftlichkeit. Frei von anderen Funktionen erlauben sie gruppenbezogene Regulierungen, und sie sind ein Feld zur Ausbildung und Aneignung sozialer Kompetenzen.
- Soziale Bildung hat sich an die informellen, gruppenbezogenen Aneignungsprozesse anzuschließen. Die Bildungskriterien für die Auseinandersetzung mit heterogenen, sozial differenzierten Bildungsmilieus bewegen sich dabei zwischen den Polen der Kohärenzerzeugung und dem damit verbundenen Gefühl der Übereinstimmung zwischen sich und der Umwelt in Gemeinschaftsbildung und gruppenbezogener Aneignung, und Differenzbearbeitung im Sinne der Bearbeitung von Unterschiedlichkeiten zwischen verschiedenen Gemeinschaften, zwischen Subjekt und Gemeinschaft und von Differenzen im Subjekt selbst.
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