Theorie

„Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“? – Jugendkultur, Protest, Partizipation

  • Umfang: 13 Seiten
  • Autor*innen: Eulenbach, Marcel; Fuchs, Thorsten; Mengilli, Yağmur; Walther, Andreas
  • Erschienen in: Isabell van Ackeren, Helmut Bremer, Fabian Kessl, Hans-Christoph Koller, Nicolle Pfaff, Carolin Rotter, Dominique Klein, Ulrich Salaschek (Hg.) - Bewegungen. Beiträge zum 26. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft., S. 613–626
  • Verlag Barbara Budrich, Leverkusen, 2020

Abstract

Ausgehend vom Auftauchen der Jugendbewegung zu Beginn des 20 Jahrhunderts und der Pluralisierung von Jugendkulturen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diskutiert dieser Beitrag das Verhältnis von Jugendkultur, Partizipation und Politik. Wandlungen der Gesellung in Subkultur, Jugendkultur und Szene werden betrachtet und ebenso deren jugendsoziologische Bestandsaufnahme im Zeitkontext.
Das EU-Forschungsprojekt „Spaces and Styles of Participation. Formal, non-formal and informal possibilities of participation for young people in European cities“ (kurz: PARTISPACE) zielt auf eine empirische Rekonstruktion von Teilhabeansprüchen in unterschiedlichen Praktiken Jugendlicher und junger Erwachsener (in etwa zwischen 15 und 30 Jahren) im öffentlichen Raum. Anhand den Forschungsergebnissen wird dargelegt, dass die gesellschaftliche Regulierung dessen, was als Partizipation anerkannt wird, sich als Pädagogisierung der jüngeren durch die ältere Generation zeigt und das, was sie eigentlich erreichen will, möglicherweise verhindert: engagierte Teilhabe junger Menschen an der Gesellschaft, in der sie leben. Demgegenüber arbeiten die Autor*innen heraus, „dass es offensichtlich gerade die jugendkulturellen Bezüge sind, durch die Partizipation jenseits pädagogischer (erwachsenenbezogener) Vorstellungen als eigene und eigensinnige politische Kommunikationsform sichtbar wird“ (S.614) und unterbreiten den Vorschlag, Jugendkulturen als Bewegungen in Praxis und Politik anzuerkennen und jugendkulturelle Praxis generell als Form von Partizipation mit ihrem politischen Potenzial vermehrt aufzugreifen.

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