PraxisTheorie

Renaissance der Offenen Kinder- und Jugendarbeit - was erwarten Kommunen von „ihrer“ Jugendarbeit?

  • Umfang: 20 Seiten
  • Autor*in: Honisch, Christoph
  • Herausgeber*in: Grimm, Andrea
  • Erschienen in: Grimm, Andrea (Hg.) - Was soll Jugendarbeit? Bedarf, Selbstverständnis und Wirkung., S. 107–127
  • Evangelische Akademie Loccum, Rehburg-Loccum, 2012
Der Sammelband ist inklusive diesem Beitrag kostenpflichtig beim Verlag erhältlich.

Abstract

Die (selbst-)sozialisatorische Gewinnung einer kohärenten Biografie ist schwieriger geworden: Risiken wurden vorgelagert ins Jugendalter, Der Bildungsboom führte zu einer Aufwertung der öffentlichen Erziehung - besonders des formalen Erziehungswesens - bei gleichzeitig zunehmendem Legitimationsdruck auf die Jugendarbeit. Christoph Honisch sieht eine gewichtige Kernfrage der Jugendarbeit hierbei in der Kooperation mit der (Ganztags-)Schule, allerdings unter Beibehaltung ihrer Arbeitsprinzipien. Benötigt wird ein zukunftsweisendes Profil von Jugendarbeit. Diese wird oftmals überladen durch externe Zielsetzungen, sie nimmt oft die Rolle der Erfüllungsgehilfin für andere Erziehungsinstitutionen ein. Die eigentlichen Funktionen der Jugendarbeit bestehen in ihrer „voice-Funktion“, da sie auf jugendrelevante Belange hinweist und hierzu den besten Zugang hat, in ihrer Bestimmung als „genialer Bildungsort“, und auch in der Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit. Jugendarbeit ist quasi indirekte, wirksame Sucht- und Gewaltprävention, ohne dass dies in ihrer Programmatik benannt wird. Bildung ist Selbstbildung und lässt sich nur mit Partizipation, politischem Anspruch und durch Raumorientierung realisieren. Grundfiguren bzw. Segmente einer Kinder- und Jugendarbeit als Bildungsfeld sind:

  • Selbstbildung mit den Facetten Geselligkeit, Biografie und Bewältigung;
  • Pädagogische Professionalität mit den Facetten Arbeitsbeziehungen und Reflexivität, wahrnehmen können und Impulse aufnehmen, Gestaltung der sozialpädagogischen Arena und der Angebote, auch in sozialräumlicher Hinsicht;
  • Bildungslandschaft und Bildungsgesellschaft mit den Facetten der Netzwerkgestaltung, Wahrnehmung der voice-Funktion und Förderung informeller Bildung und die dritte Facette Kooperation mit Schule und anderen Bildungseinrichtungen.

Anschaulich dargestellt ist dieser Bildungsentwurf in einem Schaubild, in dem die einzelnen Dimensionen von Bildung im Sinne einer Bildungslandschaft auf einzelne Wirkungsbereiche bezogen werden.

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