Theorie

Subjekt- und Identitätsbildung

  • Umfang: 7 Seiten
  • Autor*in: Scherr, Albert
  • Erschienen in: Coelen, Otto (Hg.) 2008 – Grundbegriffe Ganztagsbildung, S. 137–144
  • Springer VS, Wiesbaden, 2008
Der Beitrag ist kostenpflichtig beim Verlag erhältlich.

Abstract

Albert Scherr skizziert in diesem Beitrag einen sozialwissenschaftlich fundierten Bildungsbegriff, der Bildung anknüpfend an die kritische Bildungstheorie als Selbstbildung zum Subjekt fasst - als Anregung, Ermöglichung und Unterstützung von Prozessen der Entwicklung individueller Subjektivität. Ein solcher Bildungsbegriff kann Ansatzpunkte für eine Programmatik schulischer und außerschulischer Bildung zu benennen. „Eine zentrale und gesellschaftspolitisch hoch relevante Aufgabe einer nicht ökonomistisch verstandenen Subjekt-Bildung besteht folglich darin, zu solchen Prozessen beizutragen, in denen Individuen zu einer bewussten Auseinandersetzung mit demokratischen und menschenrechtlichen Prinzipien und den Erfordernissen einer sozial und ökologisch verantwortbaren Gesellschaftsgestaltung, mit fremdenfeindlichen, nationalistischen und rassistischen Ideologemen und Ideologien sowie mit den Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Entwicklung eines verantwortlichen Lebensentwurfs unter dem Bedingungen der Gegenwartsgesellschaft befähigt werden.“ (S.139) Dabei könnte die Auseinandersetzung mit Theorie und Konzeption der „Ganztagsbildung“ in Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule ein relevantes Element von Schulentwicklung und Jugendhilfeplanung sein. Voraussetzung hierfür ist die Orientierung an bildungstheoretischen Gesichtspunkten und nicht vorrangig an arbeitsmarktorientierten Kompetenzprofilen.

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