TheorieForschung

Wirkungen von Jugendarbeit in Kooperation mit Schulen

  • Umfang: 10 Seiten
  • Autor*in: Coelen, Thomas
  • Erschienen in: Coelen, Otto (Hg.) 2008 – Grundbegriffe Ganztagsbildung, S. 918–928
  • Springer VS, Wiesbaden, 2008
Der Beitrag ist gebührenpflichtig beim Verlag erhältlich.

Abstract

Thomas Coelen zeigt exemplarisch anhand vier Bundesländerprogrammen auf, wie um die Jahrtausendwende versucht wurde, Wirkungen von Jugendarbeit in Kooperation mit Schulen zu erfassen: das Präventions- und Integrationsprogramm PRINT in Niedersachsen (Laufzeit 2000 bis 2006), in Baden-Württemberg das Projekt „Hier wird gebildet!“ (Laufzeit von 1999 bis 2003), das Modellprojekt „j.a.m.b.u.s. - Jugendarbeit macht Schule und Bildung besser“ aus Bayern (Laufzeit 2003 bis 2006) und „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“, ein Wettbewerb für Kooperationsbeispiele von Schule und Jugendarbeit (Schulhalbjahr 2005/2006). „Zusammengefasst werden - ausschließlich positive - Wirkungen berichtet auf drei von vier Dimensionen der Jugendhilfeforschung: Adressaten, Organisationen, Personal; es fehlen Angaben über Wirkungen in Bezug auf die vierte Dimension: Disziplin/Theorie [...] Es fehlen allerdings auch Berichte über negative, unerwünschte oder kontraproduktive Wirkungen. Dies könnte ein Effekt sowohl der grassierenden Projektfinanzierung (anstelle von Regelangeboten) sein, als auch der prinzipiellen Grenzen vieler Evaluationen.“ (S.925) Coelen schlägt deswegen der ganztagsschulbezogenen Forschung vor, fünf Ebenen der Jugendhilfeforschung mehr in den Fokus zu nehmen: Handlungsfelder, Organisationen und Institutionen, Professionen und Personal, Adressat*innen, Disziplinen und Theorien. Abschließend weist Coelen darauf hin, das ebenso empirische Daten für die außerschulische Pädagogik vonnöten sind. Die einseitig zentrierte Ausrichtung des evaluatorischen Blicks auf Schule bemängelt der Autor quasi zwischen den Zeilen mit der schon zu Beginn des Artikels zitierten Aussage von Ganztagsschulforscher*innen, welche behaupten, dass Ganztagsschulen einen Beitrag zur Sicherstellung und Qualitätssteigerung der soziokulturellen Infrastruktur, z.B. Jugendarbeit, darstellen.

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