Praxis

OFFENsive!

Abschlussbericht Modellprojekt OFFENsive!

  • Umfang: 102 Seiten
  • Autor*in: Theo Koch, Alex Groß, Tobias Drumm, Melanie Schnabel, André Piro
  • Herausgeber*in: Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung juz united e.V.
  • Graue Literatur / Bericht
  • Saarbrücken, 2019

Abstract

Die vorliegende Dokumentation zu dem Modellprojekt „OFFENsive!“ gibt einen Ein- und Überblick über fünfjährige Arbeit im Feld der selbstverwalteten Jugendzentren und Jugendtreffs im Saarland. Die Dokumentation versammelt Aufsätze, die aus unterschiedlichen Perspektiven sowohl die Projektpraxis dokumentieren, als auch die Ergebnisse zusammenfassen. In der Summe erscheint so ein Gesamtbild der Projektaktivitäten und Projekterkenntnisse. Federführend ist hierbei der Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung juz united e.V. https://juz-united.de/

Der Projektansatz bezieht sich im Feld demokratietheoretischer Ansätze auf die Beschreibung von Demokratie als „Lebensform“, welche weitergehend als die Definitionen von Demokratie als „Regierungsform“ und „Gesellschaftsform“ darauf verweist, dass Demokratie neben einem funktionierenden Institutionengefüge zentral auf eine aktive und mündige Bürger*innenschaft als Basis jeglicher demokratischer Verfasstheit angewiesen ist. Diesem partizipativen Demokratieverständnis liegt zugrunde, dass in der Demokratie alle Bürger*innen aufgefordert sind, die Gesellschaft gleichberechtigt (mit)zugestalten.

Mit der Identifizierung von selbstorganisierten Jugendeinrichtungen als Lernorte demokratischer Orientierungen werden im Projekt „OFFENsive!“ folgende konkrete Zielsetzungen verfolgt:
Erstens werden die Einrichtungen systematisch hinsichtlich ihrer demokratiebildenden Potenziale unterstützt und dabei die Gelingensfaktoren ebenso wie die hemmenden Faktoren für das demokratische Engagement Jugendlicher herausgearbeitet.
Zweitens werden die Einrichtungen im Hinblick auf die Heterogenität der Nutzer*innen analysiert und Bildungsmaßnahmen für eine diskriminierungssensible Jugendarbeit und breite Zielgruppenoffenheit umgesetzt. Damit wird das Gleichheitsideal der Demokratie in das Feld eingebracht und Teilhabechancen bei unterschiedlicher Ressourcenstärke in den Blick genommen.
Und drittens wird darauf hingearbeitet, dass die Einrichtungsform Selbstverwalteter Jugendtreff als zentraler Ort der Aktivierung demokratischen Engagements im (fach-)öffentlichen Raum stärker anerkannt und unterstützt wird und eine stärkere Verbreitung findet.

Als ein strukturelles Manko selbstorganisierter Jugendtreffs gilt die meist homogene Nutzer*innengruppe, welche sich durch enge Freundschaftsbeziehungen in einer Clique bildet und jugendtypische Ab- und Ausgrenzungsmechanismen gegen Außenstehende zeigt. Um die Einrichtungen zu mehr Offenheit und Vielfalt hinzuführen, wurden im Laufe des Projekts drei Workshop-Konzepte entwickelt, die mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen die Leitungsteams für eine diskriminierungsbewusste und möglichst offene Jugendarbeit schulten. Zugänge für sozial stigmatisierte Jugendcliquen wurden modellhaft in ausgewählten Einrichtungen eröffnet und zielgruppenadäquate Organisationsmodelle entwickelt.

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