Partizipation und Demokratiebildung
Schon in der Nachkriegszeit wurde der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (vor allem durch die Befreiungsmächte) ein Auftrag zur Demokratiebildung zugesprochen. Dieser politische Auftrag hat sich in den folgenden Jahrzehnten unter Bezugnahme anderer Konzepte, wie der emanzipatorischen und der bildungsorientierten Jugendarbeit, mehr und mehr zu einem eigenständigen und später zu einem zentralen Handlungskonzept der Offenen Kinder- und Jugendarbeit entwickelt. Das Konzept geht davon aus, dass Menschen nur dann Demokrat*innen werden können, wenn sie die Möglichkeit bekommen, demokratisches Handeln auszuüben. Insofern sind demokratische Partizipation und Demokratiebildung in der Jugendarbeit untrennbar miteinander verbunden. Und darum müssten sich gesellschaftliche (also auch pädagogische) Organisationen demokratisch strukturieren. Im Folgenden finden Sie theoretische und praxisorientierte Beiträge, Materialien direkt aus der Praxis sowie Forschungsergebnisse und Videos zu diesem Thema.
Theorie
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Theoretisch wurde das Konzept der Demokratiebildung vor allem von Benedikt Sturzenhecker, Universität Hamburg, entwickelt. In seinem Beitrag anbei entfaltet er die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen des Ansatzes.
Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Theorie -
Der zweite Beitrag greift diese Perspektive auf, rückt aber noch einmal den Partizipations- begriff deutlicher ins Zentrum und diskutiert Spannungsfelder für Fachkräfte der OKJA, die die Umsetzung dieses Handlungskonzepts erschweren können.
Partizipation – ein Handlungskonzept für die Offene Kinder- und Jugendarbeit
TheorieForschung -
Zum Zusammenhang von Partizipation und sozialräumlicher Jugendarbeit finden Sie anbei einen Beitrag von Teresa Bauer.
Partizipation ermöglichen
Die Bedeutung sozialräumlicher Beteiligungsprozesse in der offenen JugendarbeitPraxisTheorie -
Der vierte Beitrag nimmt aktuelle Ergebnisse der Jugendforschung zur Partizipation von Jugendlichen in den Blick und begründet, warum es einer Förderung demokratischer Partizipation von Jugendlichen durch die Offene Kinder- und Jugendarbeit bedarf und dass diese in besonderem Maße dazu geeignet ist, Partizipationsversuche Jugendlicher zu unterstützen.
Demokratische Partizipation in der Offenen Jugendarbeit – Teilnahmeversuche von Jugendlichen
Theorie
Praxisorientierte Beiträge
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Einen praxisorientierteren Blick werfen die Autoren Sturzenhecker und Schwerthelm im folgenden Beitrag auf die Partizipation und Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dabei benennen sie Potenziale und Herausforderungen, schlagen aber auch konkrete Handlungsanleitungen vor.
Das kann die Offene Kinder- und Jugendarbeit: Demokratische Partizipation mit Benachteiligten
PraxisForschung -
Und noch konkretere Vorschläge mit Übungen und Methoden zur Förderung gesellschaftlich-demokratischen Engagements und Partizipation junger Menschen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Kommune liefern die drei Bände zum sogenannten GEBe-Ansatz.
Gesellschaftliches Engagement von Benachteiligten fördern – Band 1 und Band 2
Band 1: Konzeptionelle Grundlagen für die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Band 2: Methodische Anregungen und Praxisbeispiele für die offene Kinder- und JugendarbeitPraxisTheorieForschung -
Gesellschaftliches Engagement von Benachteiligten fördern – Band 3 //Kooperativ in der Kommune demokratisches Engagement von Kindern und Jugendlichen ermöglichen
PraxisTheorie -
Eine weitere umfassende Handreichung, entstanden in Luxemburg, jedoch ohne Weiteres übertragbar in Handlungskontexte anderer Länder, bietet praxisnahe konzeptionelle Grundlagen, methodische Anleitungen und Qualitätsstandards zur Partizipation in der Offenen Jugendarbeit.
Partizipation in der Offenen Jugendarbeit in Luxemburg //Methoden und Qualitätsstandards
Pädagogische HandreichungPraxis -
Diese Praxishilfe beleuchtet übergreifende Faktoren und Gelingensbedingungen von kommunaler Partizipation für alle Beteiligten, den Jugendlichen, Erwachsene, welche Beteiligung ermöglichen konnen und verschiedenen Formaten von Beteiligung.
Jugendpartizipation in der Gemeinde ermöglichen //Ein Blick in die Praxis: Herausforderungen und Erfolgsfaktoren beim Enabling («Ermöglichen») von Jugendpartizipation in der Gemeinde
Praxis
Konzepte, Beispiele und Materialien aus der Praxis
Die hier aufgezeigten Materialien wurden im Rahmen des Projekts Diskurs² eingereicht (Informationen zum Projekt sind zu finden unter https://www.oja-wissen.info/das-projekt-oja-wissen/). Die Materialien stellen eine Auswahl an gelungenen Beispielen von Demokratiebildung und Partizipation aus der Praxis und für die Praxis dar.
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„Offen politisch“ ist eine Internetpräsenz, welche Wissen zu Demokratie und politischer Bildung, Informationen u.a. zum Wahlrecht und praktische Ansätze für die Praxis bietet.
Offen politisch
Eine Internetpräsenz für die politische Bildung in der OKJAPraxisTheorie -
Der „Jugendclub Friesenheim“ geht in seinem Partizipationsansatz weit über den durch seinen Titel vermuteten Treff hinaus: Er stellt ein Modell niederschwelliger, integrativer Jugendbeteiligung aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit dar mit Wirkungsmöglichkeiten auch im Sozialraum, in der Kommune und in der Kommunalpolitik.
Jugendclub Friesenheim
Ein Modell niederschwelliger Jugendbeteiligung aus der Offenen Kinder- und JugendarbeitPraxis -
Ein Beispiel gelungener demokratisch-partizipative Gestaltungskultur eines Jugendhauses ist das „Nexus Gremium“, inklusive der Darstellung der dazugehörenden Satzung und einem selbstverwalteten, regelmäßig stattfindenden Jugendtreff.
Nexus Gremium
Ein Beispiel für die Gestaltung eines partizipativen HausgremiumsPraxis -
Umfassende Einblicke in die demokratietheoretisch fundierte, diskriminierungssensible Arbeit mit selbstverwalteten Jugendzentren und Jugendtreffs im Saarland gewährt der Bericht des Projekts „OFFENsive!“.
OFFENsive!
Abschlussbericht Modellprojekt OFFENsive!Praxis -
Die Handreichung zur strukturellen Förderung von und für benachteiligte junge Mädchen, entstanden im Rahmen des Projekts „You matter! Mädchen*_Power_Politik“, informiert über Partizipationsförderung in der Jugendarbeit und insbesondere in der Mädchen*arbeit. Sie zeigt Möglichkeiten der Sichtbarmachung von Perspektiven, die politisch und gesellschaftlich oftmals nicht genug repräsentiert sind und Möglichkeiten der konkreten partizipativen Einbindung auf.
Handreichung zur strukturellen Demokratieförderung von und für benachteiligte Mädchen* und junge Frauen*
Praxis -
Aktivitäten zur politischen Bildung, für eine demokratische Kultur und partizipativer Möglichkeiten im Jugendzentrum werden in der Broschüre „Politische Bildung, aber wie?“ dargelegt.
Politische Bildung, aber wie?
Aktivitäten zur politischen Bildung und Beteiligung im JugendzentrumPraxis -
Ein beeindruckend umfassendes, mehrstufiges Beteiligungsverfahren zum Neubau eines Jugendhauses zeigt folgender Beitrag auf:
Planen im Dialog - Der Beteiligungsprozess zum Neubau des Jugendhauses Balingen
Jugendliche helfen bei der Planung des neuen JugendhausesPraxis -
Politik möchte Krisen verhindern. Dieser Zusammenhang kann nach krisenhaften Anlässen genutzt werden, neue Beteiligungs- und Einflussmöglichkeiten sowohl für junge Menschen als auch für Fachkräfte zu gewinnen. Ein diesbezüglich gelungener Prozess und dessen Ergebnisse werden in folgender Publikation dargelegt:
Sicherheit ist mehr! Sicherheit ist vielfältig!
Praxis
Forschung
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Im Zusammenhang mit der Entstehung des 16. Kinder- und Jugendberichts hat Helle Becker eine Expertise zu „Demokratiebildung und politischer Bildung in den Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit“ erstellt, die einen aktuellen und umfassenden Überblick liefert.
Demokratiebildung und politische Bildung in den Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit (SGB VIII § 11-13) //Studie
Materialien zum 16. Kinder-und JugendberichtForschung -
Zu empirischen Erkenntnissen einer subjektbiografischen Perspektive auf Partizipation in der OKJA finden Sie hier einen Beitrag von Larissa von Schwanenflügel.
„So den kleinen Revolutionär in mir rauszukitzeln.“ //Partizipation in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit aus einer subjektiv-biographischen Perspektive Jugendlicher
Forschung -
Empirische Forschung zur Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist noch recht selten. Im Beitrag „Demokratie ist machbar - gerade in der Kinder- und Jugendarbeit" finden Sie eine Sekundäranalyse zu dem Thema.
Demokratie ist machbar - gerade in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
TheorieForschung -
Erkenntnisse zur gelingenden Partizipation in Kommunen betreffend Jugendlichen, relevanten erwachsenen Schlüsselpersonen und verschiedenen Formaten von Beteiligung legt folgender Forschungsbericht dar.
Jugendpartizipation in der Gemeinde ermöglichen //Kurzfassung der Studie
Forschung
Video
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Larissa von Schwanenflügel widmet sich in ihrem Vortrag dem Demokratischen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Partizipationsperspektive.
Demokratische Partizipation als Kern von Kinder- und Jugendarbeit (Video) //Partizipationsbiographien in der Jugendarbeit - eine empirische Perspektive
Bundesweiter Fachkongress Kinder- und Jugendarbeit - Potenziale erkennen - Zukunft gestalten 2016Theorie -
Über das Verhältnis von verbandlicher und offener Kinder- und Jugendarbeit in Bezug auf Demokratiebildung sprechen Wibke Riekmann und Elisabeth Richter. Dabei geben sie Einblick in theoretische Überlegungen und Forschungsergebnisse zu dem Thema.
Jugendverbände und Offene Kinder- und Jugendarbeit: gemeinsamer demokratischer Bildungsauftrag? (Video) //Vortrag auf dem Kolloquium „Was ist Jugendarbeit?“, Jugendhof Vlotho 2019
Theorie -
Im dritten Video verdeutlicht Moritz Schwerthelm Zusammenhänge zur informellen und non-formellen Bildung und stellt ein Praxisbeispiel aus dem Kontext der GEBe-Methode (s.o., praxisorientierte Beiträge) dar.
Informelle und non-formelle (Demokratie-)bildung in der Kinder- und Jugendarbeit (Video)
PraxisTheorie