Abstract
Die SINUS-Studie „Wie ticken Jugendliche?“ berichtet alle vier Jahre über die Verfassung der jungen Generation. Ausführliche Interviews, fotografische Dokumentationen des Wohnumfelds und Selbstzeugnisse der Jugendlichen liefern einen lebendigen Einblick in jugendliche Lebenswelten. Insgesamt wurden 72 qualitative Fallstudien mit Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren durchgeführt. Die forschungsleitenden Fragen in dieser qualitativ-empirische Bestandsaufnahme lauten dabei: Wie leben und erleben Jugendliche ihren Alltag? Wie optimistisch blicken sie in die Zukunft? Was sind ihre Grundorientierungen? An welchen Werten orientieren sie sich? Welche Lebensentwürfe und -stile verfolgen sie? Darüber hinaus widmet sich die mittlerweile 5. Sinus-Jugendstudie 2024 folgenden Themen: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Beteiligung, Lernort Schule, Mental Health, Sinnsuche und Spiritualität in Social Media, Umgang mit Fake News, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen sowie Sport und Bewegung.
Die Studie zeigt u.a. Folgendes:
- Die befragten Jugendlichen teilen das gleiche Alter, aber sind soziokulturell keine homogene Gruppe. Sie lassen sich in sieben Lebenswelten mit verschiedenen Werten und Mindsets unterteilen.
- Trotz multipler Krisen zeigen Jugendliche (gedämpften) Optimismus.
- Den meisten Jugendlichen geht es – subjektiv – nicht schlecht.
- Die Sorgen der Jugendlichen sind meist privater Natur.
- Die „bürgerliche Normalbiografie“ ist immer noch Leitmotiv vieler Teenager.
- Die Akzeptanz von Diversität nimmt zu, die Sensibilität für Diskriminierung ist groß.
- Die Jugendlichen sind sehr sensibel für strukturelle Ungleichheiten, Chancenungleichheit halten die Jugendlichen für unfair.
- Die Awareness für die Probleme unserer Zeit übersetzt sich kaum in Politik-Interesse oder längerfristiges Engagement. Aber: Krisen können zu sporadischem Engagement motivieren.
- Die Schule ist aus Sicht der Befragten selten ein Lernort für Demokratie. Auch der Stand der Digitalisierung wird kritisiert.
- Partizipation außerhalb der Schule: Jugendliche wollen mitreden, aber nicht alle wollen mitbestimmen.
- Soziale Medien sind das wichtigste Informations- und Kommunikationsmittel.
- Die negativen Folgen des Social-Media-Konsums sind vielen Jugendlichen bewusst, z.B. Fake News oder mentale Gesundheit.
- Sport gilt als „Droge gegen Stress“.
Es gibt viel von der aktuellen Generation junger Menschen zu lernen, Jugendstudien können Frühindikatoren des gesellschaftlichen Wandels sein. Detailliertere und weitere Erkenntnisse sind der kostenpflichtigen Printversion oder dem kostenfreien Epub zu entnehmen.
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