Grundlagen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein weites, historisch gewachsenes Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit. Im deutschsprachigen Raum weist sie in ihrer Entstehung und Geschichte ähnliche Entwicklungslinien auf, weswegen Gemeinsamkeiten in Praxis und Theorie in den beteiligten Ländern des Projekts „Alles Wissen“ überwiegen. Grundlegend ist in Österreich, in der Schweiz, in Südtirol und in Deutschland ihre Prägung durch Prinzipien wie Freiwilligkeit der Teilnahme, Offenheit bezüglich Besucher*innen, Niedrigschwelligkeit im Zugang, Geschlechtergerechtigkeit und Partizipation. Auch eint die OKJA im deutschsprachigen Raum ein Bildungsverständnis im Sinne von eigenbestimmter Selbst- oder Subjektbildung, different zum leistungs- und zertifikationsorientierten Bildungsverständnis des formalen Ausbildungssystems. Die OKJA verfügt über ein spezifisches Professionsbild der Fachkräfte mit vielerlei Kompetenzansprüchen in der Ausgestaltung des Arbeitsfeldes, geprägt von einer Arbeitsweise zwischen Offenheit und Flexibilität, Lebenswelt- und Gemeinwesenbezug.
In den nationalen Kontexten lassen sich auch Unterschiede feststellen:
- In der Schweiz und in Deutschland sind die Lebensalter Kindheit und Jugend durch die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) angesprochen, während in Österreich und Südtirol von Offener Jugendarbeit (OJA) gesprochen wird, wenngleich es je nach Bedarf und lokalen Gegebenheiten auch offene Angebote für Kinder gibt.
- Stellen sich in Deutschland die OKJA und die Mobile Jugendarbeit als zwei getrennte Bereiche der Jugendarbeit dar, so sind aufsuchende bzw. hinausreichende, mobile und einrichtungsgebundene Arbeit in Österreich, in der Schweiz und in Südtirol unter dem Dach der OJA - bzw. OKJA in der Schweiz - zusammengefasst.
Folgende Text- und Videobeiträge enthalten grundlegende Ansichten zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit, ihren Arbeitsbedingungen, Prinzipien und Strukturcharakteristika, zu ihrem spezifischen Professionsbild und ihrer Arbeitsweise. Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den nationalen Kontexten und Definitionen der OJA bzw. OKJA sind in den Publikationen in der Rubrik „Praxis“ zu finden.
Theorie
Das „Handbuch für Offene Kinder- und Jugendarbeit“ umfasst viele grundlegende Themen der OKJA in relativ kurzen Beiträgen. Für einen ersten Einblick empfiehlt sich u.a. die Lektüre des Beitrages „Die sozialintegrative Funktion der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ von Lothar Böhnisch, in welchem die gesellschaftliche und historische Einbettung der Jugendarbeit aufgezeigt wird.
Eine grundlegende und kompakte Einführung in und theoriebezogener Überblick über das Arbeitsfeld bietet der Beitrag „Die Kinder- und Jugendarbeit nach §11 SGB VIII“. Bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland wird der gesetzliche Auftrag zur Förderung von Demokratie- und Subjektbildung geklärt, jedoch werden in theoretischer Perspektive über den nationalen Kontext hinausgehende Basics ausgeführt: von einer geschichtlichen Heranführung über die strukturellen Charakteristika der OKJA, von ihren Handlungskonzepten bis hin zu (aktuellen) Herausforderungen.
Praxis
Spezifische Darstellungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit mit ihren Potentialen und Zielen, Wirkungen und Leistungen, ihrem gesetzlichen Auftrag, ihren Arbeitsprinzipien, Entwicklungstendenzen, Qualitätsstandards und ihren unterschiedlichen Einrichtungen in Deutschland, Schweiz, Österreich und Südtirol bieten folgende Publikationen.
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Meine 2. Heimat - das Juze //Offene Kinder- und Jugendarbeit. Grundsätze und Leistungen
PraxisTheorie -
Qualitätshandbuch für die Offene Jugendarbeit in Österreich
PraxisTheorie -
Offene Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz – Grundlagen für Entscheidungsträger/innen und Fachpersonen
PraxisTheorie -
Handbuch der Offenen Jugendarbeit in Südtirol
PraxisTheorie
Forschung
Was machen Jugendliche in und mit der Jugendarbeit? Was tun die Pädagog*innen? Grundlegende Erkenntnisse aus der Forschung bieten die Autoren in diesen beiden Beiträgen.
Videobeiträge
Grundlegende Darstellungen zum Arbeitsfeld in einer dreiminütigen Version und im Rahmen von 13 Minuten mit Beiträgen von Fachkräften, aus Politik und Wissenschaft sind in diesen beiden Videobeiträgen zu finden.